Erlebnisreiche Woche mit den Austauschpartnern in Stühlingen
Nach langer Corona-Pause konnte Französischlehrerin Helena Petker von der Realschule Stühlingen wieder in Zusammenarbeit mir dem Partnerschaftskomitee Stühlingen-Bellême ein abwechslungsreiches Programm für den Besuch aus der Partnerstadt Bellême zusammenstellen. Zehn Jugendliche und zwei Begleitpersonen wurden am Bahnhof Donaueschingen von ihren Austauschpartnern und deren Eltern erwartungsvoll begrüßt und als Familienmitglied für eine Woche aufgenommen.
Der erste Tag des Aufenthaltes galt dem gegenseitigen Kennenlernen sowie einem Einblick in den Schulalltag der Realschule. In verschiedenen Klassen bekamen die Gäste einen Eindruck von den Verschiedenheiten des französischen und deutschen Schulsystems. Ganz besonders fiel ihnen die „Freiheit“ auf dem deutschen Schulgelände auf, das nicht, wie in Frankreich, aus einem fest abgeschlossenen Bereich besteht. Schulleiter Manfred Schmider freute sich, das erste Mal in seiner Amtszeit in Stühlingen französische Schülerinnen und Schüler an der Schule begrüßen zu können. „Schüleraustausch ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung und den Aufbau interkultureller Kompetenz.“
Das Thema des diesjährigen Jugendaustausches war „Gesundes Leben“. Dementsprechend widmete sich die erste gemeinsame Aktion dem gesunden Essen. Mit einer reichhaltigen Auswahl an Obst und Gemüse zauberten die Franzosen und Deutschen zusammen ein Fingerfood-Buffet, das nicht nur für den Magen sondern auch für die Augen ein Genuss war.
Nach dem Mittagessen in der Mensa der Realschule wurde der zweite Aspekt gesunden Lebens in die Tat umgesetzt mit einer Wanderung. Als attraktive Begleitung dabei bekamen die Jugendlichen Esel und Lamas in der „Werkstatt Leben“ in Schwaningen. Andrea Barth gab interessante Einblicke in die Eigenarten dieser Tiere und entsprechende Anweisungen für den Umgang mit ihnen während der Wanderung. Es klappte alles hervorragend und die Kids hatten viel Spaß mit den ungewohnten Begleitern. Nach der Rückkehr sorgte Andrea Barth für ein gesundes und reichhaltiges Buffet.
Die Kombination von gesundem Essen und sportlicher Betätigung, gepaart mit dem Eintauchen in die Sprache der Austauschpartner, wurde am dritten Tag des Aufenthaltes weitergeführt. Im Computerraum der Realschule wurden in Zweiergruppen Gerichte gegoogelt, anhand derer Einkaufslisten erstellt und die Zubereitung geplant wurde. Andere Gruppen bereiteten sportliche Wettbewerbe vor, wofür die Pausenspiele im Außenbereich der Realschule eingesetzt werden konnten.
Nicht fehlen durften der traditionellen Shopping-Nachmittag in Waldshut sowie der Besuch des Europa-Parks in Rust. Beide gehören seit jeher zu den Highlights des deutschen Teils des Austausches.
Der letzte Tag des Aufenthaltes in Stühlingen begann in der Schule, wo die geplanten Gerichte zubereitet wurden, die dann beim Abschiedsessen in der Schulküche genossen wurden. Vorher wurde der Parcours ausprobiert, der in deutsch-französischer Zusammenarbeit entstanden war. Geschicklichkeit, Ausdauer und Fairness waren gefragt und das Üben der Fremdsprache stand auch dabei im Mittelpunkt. Der Nachmittag war für Aktivitäten in den Gastfamilien reserviert.
Bürgermeister Joachim Burger besuchte die deutsch-französische Gruppe mit ihren Begleiterinnen Ulrike Bennett und Clémence Bourgeais. Er zeigte sich beeindruckt von dem anspruchsvollen Programm und betonte: „Es ist wichtig, die Partnerschaft und Freundschaft beider Städte am Leben zu erhalten. Ich wünsche mir, dass sich auch in Zukunft immer wieder auch gerade junge Menschen in unseren beiden Städten mit Freude für dieses große Ziel engagieren. Der Schüleraustausch bietet dafür eine sehr gute Basis. Gerne möchte auch ich meinen Teil dazu beitragen, die Städtepartnerschaft zu stärken und weiter zu entwickeln.“ Konrektor Patrick Siebler fügte hinzu: „Wenn wir in die Ukraine blicken, sehen wir, wie schnell wieder Kriege entstehen können. Umso wichtiger ist es, Freundschaften zu pflegen und immer wieder in der Jugend neu zu gründen, Wer miteinander gelacht und gefeiert hat, lässt sich nicht so schnell von Demagogen manipulieren.“
Am 30. April werden die Stühlinger Austauschpartner in Begleitung ihrer Französischlehrerin Helena Petker sowie Harald Kaufmann vom Partnerschaftskomitee zum Gegenbesuch in Bellême aufbrechen.